Zwischen Berlingen und Steckborn und mit Blick auf Gaienhofen kündigen diese Kunstgänger das Projekt «änne und dänne: Der Untersee als Kunstraum» an.
Bild: zVg
15.03.2025 00:00
«änne und dänne»
Eine Jury wählte 15 künstlerische Positionen aus für ein Kunstprojekt am Untersee
Zwar findet die Eröffnung von dem Projekt «änne und dänne: Der Untersee als Kunstraum» erst am 1. Mai 2026 statt. Doch das zuständige Komitee ist schon seit Dezember 2024 am organisieren und vorbereiten für das grenzüberschreitende Kunstprojekt.
Untersee Im Dezember gelangte der Aufruf an die Kunstschaffenden, der «Call for artists». 116 Bewerbungen durfte der Verein «änne und dänne» entgegennehmen. Aus dieser Fülle an Dossiers einigte sich eine Jury in einem aufwändigen Prozess auf 15 Bewerbungen. Die Jury bestand aus Lisa Kull (Präsidentin Verein «änne und dänne», Berlingen), Judit Villiger (Künstlerin und Kuratorin Haus zur Glocke, Steckborn), Andreas Gabelmann (Kunsthistoriker, Radolfzell), sowie den beiden Externen Josiane Imhasly (Kunsthistorikerin, Zürich und Wallis) und Brita Polzer (Kunsthistorikerin, Zürich).
Die Künstlerinnen und Künstler
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler sind Frank Altmann, Rottweil (D); Felix Bockemühl, Taisersdorf (D); Patricia Bucher, Zürich (CH); Gianin Conrad, Domat/Ems (CH), Beate Frommelt und Carla Hohmeister, Zürich (CH); Rebecca Koellner, Konstanz (D); Stefanie Koemeda, Wien/Ermatingen (AT/CH); Vera Marke, Herisau (CH); Boris Petrovsky, Konstanz (D); Ursula Rutishauser, Untersiggenthal (CH); Joke Schmidt und Miriam Rutherfoord, Zürich (CH); Felix Stöckle, Biel (CH); Hanes Sturzenegger, Lichtensteig (CH); Veronique Verdet, Saarbrücken (D) und Anna von Siebenthal, Wagenhausen (CH).
Ihre Dossiers mit den bisherigen Arbeiten und allfälligen Ideen zur Auseinandersetzung mit der Untersee-Region vermochten die Jury zu überzeugen. Es wurden Arbeiten gewählt, die erwarten lassen, dass sie sich mit ortsspezifischen und aktuellen Fragen im ländlichen Raum künstlerisch auseinandersetzen und damit einen Beitrag im Sinne des Projekts leisten.
Begehung Mitte März
Am Samstag, 15. und am Samstag, 22. März finden Begehungen für die ausgewählten Kunstschaffenden mit Initiatoren und Jurymitgliedern statt. Es wird darum gehen, sich einen Eindruck von möglichen Ausstellungsorten zu verschaffen. Die Planungsphase dauert bis Ende Mai, dann werden alle Projektvorschläge abgesegnet. Der Fokus der Arbeiten soll auf dem Verbindenden zwischen Deutschland und der Schweiz liegen, zwischen Nordufer und Südufer, zwischen «änne und dänne».
Eröffnung am 1. Mai 2026
«änne und dänne» dauert vom 1. Mai bis am 27. September 2026. Die Exponate sind in den drei Gemeinden am Untersee während der Dauer der Ausstellung frei zugänglich. Sie befinden sich an Orten, die zu Fuss gut zu erreichen sind und oftmals direkt am Wanderweg liegen. Geführte Wanderungen, Performances und weitere Publikumsanlässe (auch unter Einbezug der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein und der Höri-Fähre, die zwischen den Gemeinden Berlingen, Steckborn und Gaienhofen kursiert), versprechen im nächsten Jahr einen interessanten und anregenden Kultursommer am Untersee.
Unterstützung von Kanton und Gemeinden
Der Verein «änne und dänne: Der Untersee als Kunstraum» wurde im September 2024 gegründet. Die ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder sind Clara Andres (ehemalige Präsidentin Kulturpool, Homburg), Dr. Yvonne Istas (Kunsthistorikerin, Gaienhofen), Lisa Kull (Präsidentin, Berlingen), Joachim Schweikart (Bildhauer, Gaienhofen) und Judit Villiger (Kuratorin Haus zur Glocke, Steckborn). Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Kulturstiftung des Kantons Thurgau und den drei Gemeinden Steckborn, Berlingen und Gaienhofen. Ziel des Vereines ist die regelmässige Durchführung von den grenzüberschreitenden zeitgenössischen Kunstausstellungen und Veranstaltungen im öffentlichen Raum. Es geht darum, eine Verbindung zu schaffen zwischen zwei Ländern – darum auch der Name des Projektes: «änne und dänne», hochalemannisch für «hüben und drüben».
Bereits heute deuten die ersten Hinweise auf «änne und dänne: Der Untersee als Kunstraum» hin. Kleine Tonfiguren auf dem «Wiisse Felse» zwischen Berlingen und Steckborn besehen sich die Region aus der Höhe. Eine Tafel lädt die Vorbeigehenden ein, einen der tönernen «Kunstgänger» mitzunehmen und an einem neuen Ort zu fotografieren. Die Reiseziele der Figürchen können auf Instagram unter aenneunddaenne verfolgt werden.
Die Ausstellung «änne und dänne: Der Untersee als Kunstraum» findet unter freiem Himmel statt dauert vom 1. Mai bis zum 27. September 2026. ⋌⋌pd/rab