Dieser Blühstreifen in Mammern ist geglückt. Bild: zVg
01.09.2024 07:00
Biodiversitätsförderung ist auch auf kleinen Flächen möglich
Mit dem Projekt «Blumenwiesen in Obstgärten» haben in den vergangenen drei Jahren die Initianten ökohum, Pro Natura Thurgau und der Thurgauer Obstverband für viel Biodiversität rund um die Obstgärten gesorgt. Aufgrund der mehrjährigen Saatmischung erfreuen diese freiwillig angelegten Blühstreifen Jahr für Jahr verschiedene Insektenarten, Kleintiere und natürlich auch das menschliche Auge.
Region Am Rande der Obstlange oder an einer nicht nutzbaren Ecke, die jeweilig ausgesäten Flächen rund um die Obstgärten sind klein, weshalb es dafür keine Direktzahlungen gibt. Die Motivation bei den Landwirtinnen und Landwirten ist eine andere. «Einerseits sieht es schön aus, anderseits gibt es den Bienen und weiteren Insekten einen Rückzugsort, denn wir profitieren auch von den Nützlingen», sagt Stefan Anderes vom Thurgauer Obstverband. In den vergangenen drei Projektjahren konnten so insgesamt an die 12'000 m2 bei über 60 verschiedenen Produzenten angesät werden. «Da die Mischung aus einheimischem Saatgut besteht und mehrjährig ist, versprechen wir uns doch eine längerfristige Wirkung», sagt Kathrin Wittgen von Pro Natura Thurgau und Christoph Weiss von ökohum ergänzt: «Es ist sehr interessant zu sehen, welche Blumen sich jeweils durchsetzen und man konnte einiges an Erfahrung sammeln.»
Blühstreifen – eine Herausforderung
Damit eine Blumenwiese optimal wächst, braucht es neben guter Saatgutqualität und einem geeigneten Standort auch die richtige Bodenvorbereitung sowie das passende Wetter. «In den vergangenen drei Jahren war vor allem das Wetter eine Herausforderung, da es oftmals zu nass oder zu trocken war, um zum idealen Zeitpunkt zu sähen», sagt Anderes. Trotz des Aufwands zeigte sich das Resultat zum Teil etwas ernüchternd. «Wenn die Blumenwiese jedoch gelingt, ist es eine Augenweide und guter Rückzugsort für verschiedene Kleintiere wie hier in Mammern», sagt Wittgen. Wie es im kommenden Jahr mit dem Projekt weitergeht ist noch nicht definiert. Anderes sagt: «Wir konnten in den vergangenen drei Jahren zeigten, dass jeder Beitrag zählt und das zahlreiche Bäuerinnen und Bauern auf freiwilliger Basis bereit sind, an solchen Projekten mitzumachen, auch wenn es ein Mehraufwand ist».
Projekt «Blumenwiesen in Obstgärten»
Gemeinsam arbeiten der Thurgauer Obstverband, Pro Natura Thurgau und ökohum bereits im dritten Jahr daran, gerade im Sommer, wenn es in den Obstanlagen keine Blüten mehr hat, den verschiedenen Insektenarten eine attraktive Fläche anzubieten. Im Frühjahr werden deshalb Obstbauern gesucht, welche an diesem Projekt teilnehmen möchten. Diese erhalten das Saatgut für die Aussaat zur Verfügung gestellt.
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